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Wie man auf dem Wasser geht - Lektionen im Glauben

Wie man auf dem Wasser geht - Lektionen im Glauben

von: Andrew Wommack

Grace today Verlag, 2021

ISBN: 9783959332118 , 120 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

Mac OSX,Windows PC für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 9,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Wie man auf dem Wasser geht - Lektionen im Glauben


 

KAPITEL 1

Der Herr sprach

In Matthäus Kapitel 14 kannst du lesen, wie Jesus 5000 Männer mit fünf Broten und zwei Fischen gespeist hat. Wenn man die Frauen und Kinder hinzuzählt, könnten es im Ganzen zehn-, fünfzehn oder gar zwanzigtausend Menschen gewesen sein! Dann, unmittelbar nach diesem Wunder …

… nötigte Jesus seine Jünger, in das Schiff zu steigen und vor ihm ans jenseitige Ufer zu fahren, bis er die Volksmenge entlassen hätte. Und nachdem er die Menge entlassen hatte, stieg er auf den Berg, um abseits zu beten; und als es Abend geworden war, war er dort allein. Das Schiff aber war schon mitten auf dem See und litt Not von den Wellen; denn der Wind stand ihnen entgegen. — Matthäus 14,22  24

Beachte, dass das Wort sagt, dass Jesus die Jünger nötigte (zwang), mit dem Boot auf die andere Seite zu fahren. Er hat ihnen nicht gesagt, dass sie nur die halbe Strecke zurücklegen und dann ertrinken sollen. Das ist wichtig!

Gottes Wort

Diese Worte, zum anderen Ufer zu fahren, wurden vom Schöpfer gesprochen (Kol 1,16). Jesus hat diesen See mit seinen Worten in Existenz gesprochen. All seine Worte tragen dieselbe kreative Kraft. Wenn der Herr etwas sagt, hat das seinen Grund. Er verschwendet nie seinen Atem. Er spricht nie ein nutzloses Wort. Falls der Herr dir je etwas gesagt hat, dann hat er auch wirklich alles genau so gemeint. Alles, was Gott sagt, ist bedeutungsvoll!

Diese Jünger dachten nicht darüber nach, wer derjenige war, der ihnen das aufgetragen hatte.

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. … Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. — Johannes 1,1.3

Weiter heißt es dort, dass Jesus dieses Wort war.

Gott sprach alles in Existenz, und er hat dies durch Jesus getan. Der Herr …

… trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft. — Hebräer 1,3

Die ganze Welt wird zusammengehalten durch die Integrität seines Wortes …

… und alles hat seinen Bestand in ihm. — Kolosser 1,17

Der Gott, der alles Physische geschaffen hat – auch den Wind, die Wellen und das Wasser, auf die sie treffen würden –, war Jesus. Jesus war die Ursprungskraft, und er sagte: »Steigt in das Schiff und fahrt ans andere Ufer!« Offensichtlich verstanden die Jünger nicht, mit wem sie es zu tun hatten.

Von den Umständen überwältigt

Die Jünger hatten einen flüchtigen Eindruck davon gewonnen, wer Jesus war, aber es war ihnen nicht ständig bewusst. Auch wenn Petrus einige Kapitel vorher proklamiert hatte: »Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!« (Mt 16,16), dachte er jetzt nicht so. Tatsächlich sagt die Bibel sogar, dass sie schockiert waren, Jesus auf dem Wasser wandeln zu sehen, weil ihre Herzen verhärtet waren. Sie bedachten das Wunder nicht, das sie unmittelbar vorher miterlebt hatten, sie dachten nicht mehr daran, sie meditierten nicht darüber.

Denn sie waren grenzenlos erstaunt und wunderten sich sehr. Denn sie bedachten das Wunder der Brote nicht, weil ihre Herzen verhärtet waren. — Markus 6,51  52 KJV

Wenn sie wirklich bedacht hätten, wer Jesus war und was er ihnen aufgetragen hatte, dann wären sie nicht so erstaunt gewesen. Dieser Mann hatte vor kurzem mit fünf Broten und zwei Fischen fast 20.000 Menschen gespeist. Und nicht nur das! Es blieb mehr übrig, nachdem alle gegessen hatten, als er am Anfang zur Verfügung hatte. Wenn die Jünger sich auf dieses Wunder konzentriert hätten, wären sie nicht schockiert gewesen, als Jesus ein weiteres Wunder vollbrachte. Sie hätten es sogar erwartet. Oder sie hätten Jesu Worte nehmen, sie glauben und dann dem Sturm gebieten oder auf dem Wasser zum anderen Ufer gehen können. Genau das wollte der Herr von ihnen.

Mitten im Sturm hätten die Jünger dem Wort des Herrn vertrauen und sich sagen können: »Er hat uns nicht aufgefordert, zur Mitte des Sees zu fahren und den Untergang zu riskieren!« Die Jünger hatten zuvor schon gesehen, wie Jesus dem Wind und den Wellen geboten hatte, sich zu legen (Mk 4,39). Sie hätten dieses Beispiel gebrauchen und ihren Glauben anwenden können, um den gegenwärtigen Sturm zu stillen, so wie sie es zuvor Jesus hatten tun sehen.

Vielleicht sagst du: »Aber, Andrew, dies war ein wirklich starker Sturm!« Die meisten Leute würden die Jünger entschuldigen und sich voll und ganz auf ihre Seite stellen. Aber sie waren nicht die Jünger von einem, der nur ein Mensch war, und die Instruktionen, die sie erhalten hatten, sich zum anderen Ufer zu begeben, waren nicht nur machtlose Worte. Sie hatten erhalten, was sie benötigten, um die gegebenen Instruktionen zu erfüllen. Sie fielen einfach ins natürliche Denken zurück und vergaßen all die übernatürlichen Lektionen, die sie an diesem Tag gelernt hatten.

Der See Genezareth ist nur 13 km breit und 21 km lang. Ich war schon mal dort. Wir fuhren in einem Touristenboot, welches »Das Jesusboot« hieß, aufs Wasser hinaus, wo ich dann über die in den Evangelien überlieferten Ereignisse lehrte, die dort geschehen sind. Das hat Spaß gemacht! Trotzdem, der See Genezareth ist kein großer See und das Ziel der Jünger war nur etwa 6,5 km entfernt.

»Warum fürchtet ihr euch?«

Die Jünger gingen aufs Boot und setzten gegen Sonnenuntergang vom Strand ab, das heißt ungefähr zwischen sechs und acht Uhr abends (Mk 6,47). Es war jedoch die »4. Nachtwache« – irgendwann zwischen 3 und 6 Uhr morgens –, als Jesus zu ihnen kam (Mk 6,48). In 7 bis 12 Stunden waren sie gerade mal 3 Kilometer weit gekommen, was normalerweise eine Stunde gedauert hätte. Die meisten würden sagen: »Du kannst ihnen keinen Vorwurf machen! Die Winde waren wirklich heftig!« Aber nochmal: So denken wir nur, weil wir den physischen, natürlichen Dingen mehr Bedeutung beimessen als dem Gott, dem wir dienen.

Als der Herr hier mit den Jüngern redete, lobte er sie nicht oder sagte: »Jungs, es tut mir leid. Es ist mein Fehler. Ich hätte euch nicht allein auf dem See lassen sollen. Ich bin dafür verantwortlich. Ich hätte da sein und etwas tun sollen.« Nein, so reagierte der Herr nicht. Er erwartete von ihnen, dass sie es besser gemacht hätten. Er erwartete, dass sie es bis zum anderen Ufer schaffen würden, wie er es ihnen geboten hatte. Ebenso glaube ich, dass der Herr von den meisten von uns erwartet, dass wir besser handeln, als wir es tun. Wir haben seine Zusagen. Wir glauben nur einfach nicht an sie.

Viele Leute identifizieren sich mit den Jüngern und sagen: »Ich verstehe genau, wie sie sich fühlten. Es ist schwierig, inmitten eines Sturmes im Glauben zu bleiben!« Auch wenn der Herr dies versteht und Mitgefühl hat, ist dieses Verhalten nicht normal. Es mag vielleicht für jene, die nicht an Gott glauben, normal sein, aber es ist nicht das normale christliche Leben.

Wir müssen erkennen, wem wir dienen, würdigen, was er bereits getan hat, und uns ganz auf den Auftrag konzentrieren, den er uns gegeben hat. Gott hat dich nicht dazu berufen, den Kampf zu verlieren und ein Versager zu sein. Gott hat uns nicht dazu berufen, an einer Krankheit zu sterben, oder in solcher Armut zu leben, dass wir seinen Willen nicht erfüllen können. Gott hat uns zu Weltüberwindern gemacht (1Joh 5,4)! Wir müssen beginnen, über die Verheißungen und die Worte, die Gott zu uns gesprochen hat, nachzudenken, zu meditieren. Anstatt von unseren Problemen überwältigt zu werden, können wir unsere Probleme mit seinen Zusagen überwinden.

Als Jesus mit seinen Jüngern sprach, sagte er ihnen nicht: »Fahrt nur ein Stück weit auf den See hinaus. Wenn es absolut ruhig ist, schafft ihr es vielleicht ans andere Ufer. Aber wenn ein Sturm aufkommt, dann war es das!« Jesus befahl ihnen stattdessen, ins Boot zu steigen und zur anderen Seite zu fahren. Sie hatten ein Wort von Gott, dem Schöpfer, erhalten und wenn sie ihren uneingeschränkten Glauben darauf gesetzt hätten, hätten sie angesichts des Sturmes standhaft bleiben und ihm trotzen können. Sie hätten auf dem Wasser gehen können wie Jesus und Petrus!

Gehst du volles Risiko oder lieber auf Nummer sicher?

Die Begebenheit, bei der Jesus auf dem Wasser zu seinen Jüngern schritt, wird in drei Evangelien erwähnt (Mt 14,22  33, Mk 6,45  52 und Joh 6,15  21). Johannes 6 zeigt uns noch ein wichtiges Detail:

Da wollten sie ihn [Jesus] bereitwillig auf das Schiff lassen, und sogleich war das Schiff am Land, wohin sie fahren wollten. — Johannes 6,21

Die Jünger und Jesus wurden etwa drei Kilometer auf die andere Seite übergesetzt! Welch ein Wunder! Das Boot und alle Insassen wurden augenblicklich an den Ort versetzt, zu welchem Jesus sie gesandt hatte. Es ist sehr gut möglich, dass ihnen dasselbe passiert wäre, noch bevor Jesus am Ort des Geschehens auftauchte – wenn sie im Glauben standgehalten hätten.

Wenn Gott uns befiehlt, etwas zu tun, muss alles in der Schöpfung das Knie beugen vor dem, was er sagt. Der einzige Grund, warum das für uns nicht geschieht, ist, dass nur wenige wirklich glauben. Wir werden von den Stürmen des Lebens überwältigt. Wenn wir die...