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Ein verhärtetes Herz - Der Feind des Glaubens

Ein verhärtetes Herz - Der Feind des Glaubens

von: Andrew Wommack

Grace today Verlag, 2022

ISBN: 9783959332316 , 102 Seiten

4. Auflage

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

Mac OSX,Windows PC für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 7,49 EUR

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Mehr zum Inhalt

Ein verhärtetes Herz - Der Feind des Glaubens


 

KAPITEL 1

Die Speisung der Fünftausend

In Markus 6,35  44 speiste Jesus 5000 Männer – wahrscheinlich 15.000 Menschen insgesamt – mit fünf Broten und zwei Fischen; und er hatte hinterher mehr übrig, als er zu Anfang hatte! Das war ein sehr bemerkenswertes Wunder, aber bald darauf sollte noch etwas viel Erstaunlicheres geschehen. In Markus 6,45  48 heißt es:

Und sogleich nötigte er seine Jünger, in das Schiff zu steigen und ans jenseitige Ufer, nach Bethsaida, vorauszufahren, bis er die Volksmenge entlassen hatte. Und nachdem er sie verabschiedet hatte, ging er auf einen Berg, um zu beten. Und als es Abend geworden war, befand sich das Schiff mitten auf dem See und er allein auf dem Land. Und er sah, dass sie beim Rudern Not litten; denn der Wind stand ihnen entgegen. Und um die vierte Nachtwache kommt er zu ihnen, auf dem See gehend; und er wollte bei ihnen vorübergehen.

Über die Maßen erstaunt

Während ich das las, fragte ich mich, wie es wohl wäre, einer dieser Jünger zu sein, mitten in einem Sturm, der mich zu töten droht. Und nun kommt Jesus auf dem Wasser gehend – das allein ist schon erstaunlich –, aber hier heißt es, dass er an ihnen vorübergehen wollte. Man würde eher erwarten, dass Jesus auf sie zu rennt und schreit: »Hier bin ich, ich helfe euch!« Ich war – gelinde gesagt – verblüfft.

Genau so erging es auch den Jüngern. In Markus 6,49 heißt es: »Als sie ihn aber auf dem See gehen sahen, meinten sie, es sei ein Gespenst, und schrien.« Mit anderen Worten, sie konnten nicht glauben, dass es Jesus war. Sie dachten, sie sähen eine Erscheinung. In den Versen 50  51 steht: »Denn sie sahen ihn alle und erschraken. Und sogleich redete er mit ihnen und sprach zu ihnen: Seid getrost, ich bin’s; fürchtet euch nicht! Und er stieg zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich. Und sie erstaunten bei sich selbst über die Maßen und verwunderten sich.«

Über die Maßen erstaunt! Das ist noch vorsichtig ausgedrückt. Wenn ich mir vorstelle, mein Tod stünde kurz bevor, ich sähe Jesus auf dem Wasser laufen, das mich gleich ertränken wird, und ich müsste feststellen, dass er wohl vorhat, einfach so an mir vorbeizugehen, dann entsetzt mich dieser Gedanke.

Beziehe das einmal auf deine eigene Situation. Vielleicht kämpfst du gerade verzweifelt mit finanziellen Problemen. Vielleicht geht deine Ehe gerade in die Brüche. Vielleicht hat der Arzt dir gesagt, dass du an Krebs sterben wirst. Und dann kommt Jesus und sagt: »Oh, eine Million Euro … eine Ehe retten … eine Krankheit heilen … das ist doch nichts weiter« und dann geht er einfach an dir vorbei. Du wärest »über die Maßen erstaunt«, oder?

Dann las ich Vers 52, in dem steht: »Denn sie waren nicht verständig geworden durch die Brote; denn ihr Herz war verhärtet.« »Denn« ist eine Konjunktion und verbindet Vers 52 mit Vers 51. Die Bibel zieht hier den Schluss, dass sie nicht hätten erstaunt sein sollen – es hätte sie nicht überraschen dürfen, Jesus auf dem Wasser laufen zu sehen.

Das verhärtete Herz

Warum waren sie überrascht? Hier steht, dass der Grund hierfür ihre verhärteten Herzen waren.

Etwas begann mir zu dämmern. Ich hatte immer gedacht, dass ein verhärtetes Herz nur jemand hat, der gegen Gott rebelliert, der Gott hasst. Ein Beispiel: Ich wurde errettet, als ich acht Jahre alt war, und seitdem war mein Verlangen immer, Gott von ganzem Herzen zu folgen. Ich habe mich selbst nie als hartherzig betrachtet. Doch jetzt sagte der Herr mir im Grunde: »Wenn es dich erstaunt hätte, Jesus auf dem Wasser laufen oder irgendeine andere übernatürliche Manifestation zu sehen, dann bist du hartherzig.«

Ich musste neu überdenken, was Herzenshärte ist.

Nicht nur Rebellion

Die Verhärtung des Herzens ist nicht einfach nur Rebellion gegen Gott. Die einfachste Erklärung für ein verhärtetes Herz ist, dass ein solches Herz leichteren Zugang zum Bereich des Natürlichen als zum Übernatürlichen hat.

Wenn das wahr ist, bedeutet es, dass jeder von uns bis zu einem gewissen Maß Gott gegenüber verhärtet ist – wir sind von dem, was wir sehen, stärker beeindruckt, als wir es sein sollten. Wir sollten einen Punkt erreichen, an dem uns das, was Gott sagt, mehr bewegt als alles andere.

Zum Beispiel wird das, was sie hier lesen, für manche absolut befreiend sein und andere wiederum werden sagen: »Das ist das Nutzloseste, was ich je gelesen habe; es hat mir rein gar nichts gebracht.« Nicht ich, der Autor, bin die Variable. Wenn ich lehre, hören alle Menschen in der Versammlung dieselbe Botschaft. Manche nehmen sie auf und ihr Leben verändert sich. Andere scheinen ihr nichts abgewinnen zu können. Der Unterschied liegt nicht bei mir – oder in der Botschaft. Der Unterschied liegt im Zustand ihrer Herzen.

Eine moralisch gute Einstellung ist keine Hilfe

Du kannst Gott gegenüber verhärtet und trotzdem ein guter Mensch mit hoher Moral sein. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie ein Schimpfwort gesagt, nie Schnaps getrunken, nie eine Zigarette geraucht und noch viele andere Dinge nicht getan, die du vielleicht getan hast. Aber ich hatte Gott gegenüber ein stark verhärtetes Herz und habe es in manchen Bereichen immer noch. Ein verhärtetes Herz ist nicht einfach nur das Ergebnis von Rebellion oder Sünde.

Eines der typischen Merkmale eines verhärteten Herzens ist, dass es dich über die Kraft Gottes staunen lässt, weil du eher das Natürliche als das Übernatürliche erwartest.

Ich glaube, als Jesus die 5000 Menschen speiste, war er erfreut, aber ich glaube nicht, dass er ausrief: »Wow, schaut euch das an! Es hat funktioniert! Preis sei Gott!« Jesus war nicht schockiert. Ich glaube, er hat es nicht anders erwartet. Er wäre erstaunt gewesen, wenn es nicht funktioniert hätte. Viele von uns, die beten und nicht das erhoffte Resultat erleben, sagen: »Nun ja, so in etwa habe ich es erwartet.« Die meisten von uns wären beeindruckt, wenn ein Wunder geschähe.

Ich durchkreuzte mein eigenes Gebet

Ich habe einmal für einen Jungen in Omaha, Nebraska, gebetet, der sehr stark schielte. Seine Augen hatten eine derartige Fehlstellung, dass er nicht einmal sehen konnte, wo ich stand. Ich befahl seinen Augen, sich gerade zu stellen, und sie richteten sich sofort perfekt aus. Weißt du, was ich dann tat? Ich sagte: »Ich glaub’s ja nicht.« Und weißt du, was mit seinen Augen geschah? Sie gingen genau in die Position zurück, in der sie vorher gewesen waren. Soweit ich weiß, schielt der Junge immer noch.

Das ist ein verhärtetes Herz – und es blockierte meinen Glauben.

Lass uns weiterlesen in Markus, Kapitel 8, um noch einige andere Charakteristika eines harten Herzens anzuschauen. In Markus 8,1  3 heißt es:

In jenen Tagen, als eine sehr große Volksmenge zugegen war und sie nichts zu essen hatten, rief Jesus seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Ich bin voll Mitleid mit der Menge, denn sie verharren nun schon drei Tage bei mir und haben nichts zu essen. Und wenn ich sie ohne Speise nach Hause entlasse, so werden sie auf dem Weg verschmachten, denn etliche von ihnen sind von weit her gekommen.

Bei der vorangegangenen Speisung der 5000, die in Johannes 6,5 nachzulesen ist, sehen wir, wie Jesus sich an Philippus wandte, als er die Menschenmenge sah, und sagte: »Wo kaufen wir Brot, damit diese essen können?«

Glaubst du, Jesus stand händeringend da und sagte: »O Jünger, was sollen wir nur tun? Wie sollen wir denn bloß all diesen Menschen etwas zu essen geben?« Nein, er wusste, was er tun würde. In Vers 6 heißt es dann: »Das sagte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er selbst wusste wohl, was er tun wollte.«

Jesus stellt Philippus diese Frage nicht, um Informationen zu bekommen, sondern vielmehr, um den Jüngern eine Gelegenheit zu geben, im Glauben zu handeln.

Die Jünger versagen

Aber sie versagten. Philippus zog seinen Geldbeutel hervor und sagte: »Für 200 Denare Brot reicht nicht aus für sie …« (Vers 7).

Wenige Tage später tritt genau dieselbe Situation erneut ein. Diesmal sind es sieben Brote und 4000 Menschen – mehr Essen zum Austeilen und weniger Leute zu speisen. Jesus hatte ihnen schon gezeigt, was er tun konnte, aber er wollte seine Jünger an dem Wunder beteiligen.

Bei dieser Gelegenheit hätte Philippus sagen können: »Jesus, ich weiß, was zu tun ist. Wir werden diese Brote und Fische nehmen und die ganze Menschenmenge speisen, genauso wie neulich.« Aber weißt du, was die Jünger taten? In Markus 8,4 lesen wir: »Und seine Jünger antworteten ihm: Woher könnte jemand diese hier in der Einöde mit Brot sättigen?« Sie versagten wieder.

Warum haben sie sich nicht erinnert? Es waren nur ein paar Tage vergangen, aber sie hatten komplett vergessen, was Gott getan hatte; das Wunder war ihnen völlig entfallen. Wir denken uns: Junge, wie konnten die nur so dumm sein? Konnten sie sich nicht daran erinnern, was geschehen war?

Hast du nicht auch schon mal ein Wunder Gottes erlebt und gedacht: Ich werde nie, wirklich nie wieder an Gott zweifeln, und dann passiert am nächsten Tag etwas Schlimmes und du bist wieder komplett auf null? Du denkst überhaupt nicht mehr daran, was Gott am Tag...